Ermittlungen gegen Hocus Pocus Junior eingeleitet

Der britische Magic Shircle macht weiter Ernst in seinem rastlosen Kampf gegen Geheimnisverrat, den ja einst auch schon David Devant hart zu spüren bekam. Posthum wurde nun ein Disziplinarverfahren gegen Hocus Pocus Junior eingeleitet, Autor des frühen Zauberbuches The Anatomie of Legerdemain or, the Art of Jugling von 1634.

„Es führt ein direkter Weg von diesem beklagenswerten Pamphlet zu den neuzeitlichen Trickenthüllungen von Penn & Teller, dem Maskierten Magier und anderen perfiden Trittbrettfahrern in den sogenannten sozialen Medien“, erläutert der Generalsekretär des Zirkels, Pomfrey Lettuce-Judge, in einer Pressemitteilung. „Als besonders verwerflich bewerten wir, dass bereits auf dem Frontispiz des Buches ein wichtiges Trickprinzip des Becherspiels offengelegt wird – der vermutlich älteste gedruckte Trickverrat der Geschichte, und das an überaus prominenter Stelle!“ (siehe Abbildung).

Lettuce-Judge räumt jedoch ein, dass der Zirkel den derzeitigen Aufenthaltsort des längst verstorbenen Beschuldigten nicht kenne, weshalb sich eine Zustellung der Verfahrensunterlagen bislang eher schwierig gestalte. „Aber einige unsere besten Mentalisten arbeiten bereits daran“, verspricht der Sekretär.


Wie umgehen mit Trickverrat???

Trickverrat

Liegt der Zauber der Zauberei im Geheimnis, in der Präsentation oder doch nur in der guten Laune? Eine ebenso alte wie ungelöste, weil kontroverse Kernfrage unseres Metiers. Fakt ist, dass es nach wie vor zum von Zaubervereinen gepflegten Initiationsritus junger Adepten gehört, sich Geheimnisse zu erarbeiten und zu verdienen, sie zu schätzen und zu hüten – und bei deren Verrat an Nichtzauberer den Zorn der Bruderschaft und mögliche Sanktionen bis zum Vereinsausschluss und der sozialen Ächtung auf sich zu ziehen.

Aber ist das noch zeitgemäß in Zeiten von Google, YouTube & Co.? Nimmt die Zauberkunst durch allgegenwärtigen Trickverrat wirklich Schaden? Werden prominente Trickerklärer besser oder schlechter behandelt als der Auchzauberer? Und wo verläuft die Grenze zwischen Trickverrat und Nachwuchsgewinnung?

Hanno Rhomberg, der ebenso rastlose wie ideenreiche Macher des Aladin, hat sich aus aktuellem Anlass dieser vielschichtigen und brisanten Fragestellung angenommen und dazu soeben ein kleines, lesenswertes Sonderheft produziert, das hier kostenlos heruntergeladen werden kann. Daneben hat er eine Umfrage initiiert, um ein möglichst breites Meinungsbild aus Zaubererkreisen einzuholen. Macht also gerne auch mit und verratet eure Einstellung zu Geheimniskrämerei und Trickverrat!

HIER GEHT’S ZUR UMFRAGE

TopSecret
Quelle: Screenshot Aladin Blog