Die Zauber-Lage am Dienstag

02.11.2021

Ja, gut, am Sonntag war ich eben noch unterwegs und habe zudem den Bericht vom 29. Zauberhistoriker-Kongress in Hamburg vollendet und gepostet (und seitdem noch ein paar Bilder ergänzt). Deshalb gibt es das Wochen-Update diesmal am Dienstag. Who cares?!

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Die Auktionen der letzten Tage aus den Sammlungen von Ricky Jay und Ken Klosterman bei Sotheby’s bzw. Potter&Potter waren aus Anbietersicht wohl ein voller Erfolg und brachten Millionenbeträge ein. Ein guter Teil davon dürfte jetzt auf dem Konto von David Copperfield fehlen, aber vermutlich auch nur als Rundungsdifferenz verbucht werden. (Dem Vernehmen nach ist er inzwischen ja sogar Milliardär.) Da es nicht so viele superreiche Sammler gibt, liegt die Vermutung nahe, dass inzwischen auch Kunstspekulanten die Zauberkunst als Wette auf die Zukunft entdeckt haben. Legt man etwa die Preisentwicklung von Künstlern wie Banksy zugrunde, könnte es fast schon wieder eine gute Idee sein, zigtausende Dollar für eine Erstausgabe von Reginald Scots Discoverie of Witchcraft hinzublättern oder gar sechsstellige (!) Beträge für ein (!!) seltenes Zauberplakat (!!!). Dagegen ging die olle Elektrokiste vom kreativen Algerienreisenden Robert-Houdin für 130.000 Dollar ja fast schon als Schnäppchen weg… Wie Ian Keable gerade in seinem immer lesenswerten Newsletter dazu schrieb: “Collectors of magic are truly insane.” Nie war dies zutreffender und trauriger als nach diesem Wochenende!

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Ob irgendein Mentalist diese Preisexplosion auf dem (amerikanischen) Sammlermarkt vorhergesehen hat, weiß ich nicht; aber man kann ja demnächst mal ein paar Experten danach fragen, denn am 21. November organisiert der nimmermüde Markus Laymann die “PSI KON”, einen Tageskongress für Mentalmagie. Dieser soll hybrid stattfinden, d.h. vor Ort im “Kristelli Theater” von Alexander Krist in München und als Online-Konferenz. Mit dabei sind etliche Top-Vertreter ihres Faches wie Jan Forster, Marc Oberon, Rainer Mees, Jörg Alexander, Yann Yuro, Gaston Florin und Stefan Olschewski.

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Bereits am Donnerstag dieser Woche (also übermorgen!) wird ein Top-Seminar in englischer Sprache geboten: “The Magicians Zoom Lecture” versammelt gleich sechs international bekannte Magier: Christian Engblom, Rune Klan, Henry Evans, Marc DeSouza, Lee Asher und Henning Nielsen. Jeder Künstler wird ein Kurzseminar von 15 bis 20 Minuten Länge halten. Organisiert wird die Session von Joachim Solberg und Michael Dörmann. Der Preis beträgt gerade mal 15 Euro, Beginn ist um 19 Uhr. Eine Anmeldung ist über Ticketino möglich.

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Und wo wir gerade bei zauberhaften Aktivitäten in dieser Woche sind: Am Samstag steht auch noch das virtuelle “Yankee Gathering 2021” der New England Magic Collectors Association (NEMCA) an. Für 35 Dollar gibt es ein volles Programm an Vorträgen, Führungen und Diskussionen, u.a. mit Bill Kalush, Pietro Micheli, David Ben, Julie Eng, Michael Claxton, Gary Plants und – schon wieder! – Marc DeSouza. Zur Anmeldung geht es hier.

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Zum Thema Zaubertheater sei an dieser Stelle etwas verspätet noch nachgetragen, dass es mittlerweile auch in Düsseldorf ein solches gibt – das “ZaDü” von Chris Williams, inklusive “TaDa-Bar”. Das aktuelle Programm klingt recht vielseitig und bietet auch Gastkünstler auf.

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Aus dem SoMA-Newsletter: Beatrice Ashton-Lelliott hat über Bühnenzauberer im viktorianischen England promoviert und kürzlich einen lesenswerten Artikel bei “The Conversation” veröffentlicht, der über historische Fehden und Verrat unter Magiern berichtet, die wohl als Inspiration für Christopher Nolans Film The Prestige von 2006 gedient haben.

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Jan Logemanns Faszinarium-Projekt ist heute ins Crowdfunding gestartet. Es handelt sich dabei um einen hochwertigen Zauberkasten mit angeschlossenem Videolehrgang und Material für ein Jahr, an dem mehrere deutsche und europäische Zauberprofis mitwirken, Theorie und Praxistipps inklusive. Konzept, Ausstattung und Aufwand rechtfertigen dann auch den auf den ersten Blick vielleicht abschreckenden Preis. Kleiner Zaubertrick: Einfach mal in monatliche Beiträge umrechnen und z.B. mit den Kosten einer Mitgliedschaft im Fitnesscenter vergleichen! Ich durfte jüngst ein paar persönliche Einblicke in das ambitionierte Projekt nehmen und bin sehr gespannt, wie es in verschiedenen Zielgruppen angenommen wird! Hier geht es zu weiteren Infos auf startnext.com.

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Wenig zauberhaft: Wie Amazon heute mitteilt, wird das lange vorbestellte und offiziell vor einer Woche erschienene Copperfield-Buch History of Magic wohl erst in zwei Wochen bei mir eintrudeln… Ich weiß, ich weiß, hätte ich es besser mal gleich bei dir bestellt, Andreas!

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