Kürzlich ist die im letzten Jahr ausgestrahlte TV-Dokumentation über Kalanag von Oliver Schwehm auf DVD erschienen. Der etwas reißerisch geratene Titel lautet “Kalanag: Der Magier und der Teufel”. In dem nun 72-minütigen Film kommen u.a. die Kalanag-Experten und -Autoren Rolf Aurich und Malte Herwig zu Wort, ebenso Zeitzeugen und Mitarbeiterinnen des Illusionisten.
Erfreulich üppig geraten ist das etwa 90-minütige Bonusmaterial: Hier finden sich Helmut Schreibers Luftschiff-Dokumentation “Nach Südamerika in drei Tagen”, zwei Filme zur Kalanag-Show, eine komplette Folge der kuriosen TV-Reihe “Grenzen des Wissens” des Freien Fernsehens (mit David Berglas) sowie alte Werbespots für Eiskrem mit Gloria de Vos, zumeist aus dem Archiv der Stiftung Zauberkunst stammend. Daneben gibt es ein reich bebildertes 32-seitiges Booklet mit zwei interessanten Kalanag-Artikeln von Rolf Giesen sowie von Rolf König und Michael Sondermeyer und schließlich noch eine Lentikularkarte, die Kalanag bei seiner Routine mit farbigen Billardbällen zeigt.
Erhältlich u.a. beim sic!-Verlag zum Preis von 19,80 EUR.
DVD-Cover
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Historisch interessierte holländische Zauberfreunde können sich freuen: Malte Herwigs große Kalanag-Biografie aus dem letzten Jahr ist nun auch in niederländischer Sprache erschienen. Der vollständige Titel lautet De grote Kalanag: hoe Hitlers goochelaar zijn verleden liet verdwijnen en de wereld veroverde. Erhältlich u.a. bei Amazon.de, aktueller Preis 29,44 EUR für die Taschenbuchausgabe und nur 9,99 EUR für die Kindle-Version.
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Große Fortschritte macht offenbar das neu geplante Kalanag-Museum in Backnang. Wie die “Backnanger Kreiszeitung” kürzlich berichtete, soll noch in diesem Jahr die Eröffnung gefeiert werden. Entsprechende Räume sind bereits gefunden und bezogen, die Ausgestaltung dauert aber noch an. Im Mittelpunkt sollen die letzten Lebensjahre des Illusionisten in Fornsbach stehen. Vorangetrieben wird das Projekt von Donna Holderried, der Witwe des im letzten Jahr überraschend verstorbenen Kalanag-Sammlers und -Experten Michael Holderried.
Am Donnerstag und Freitag trafen sich an die 30 Zauberhistoriker und historisch Interessierte in Hamburg, eingeladen und organisiert von Wittus Witt. Jörg Borrmann, Betreiber des „Wunderkontors“ am Fischmarkt, hatte dafür völlig selbstlos und kostenlos sein gemütliches Zaubertheater zur Verfügung gestellt. Eine tolle und noble Geste! Zu sehen und hören gab es ein knappes Dutzend Beiträge, ergänzt um ein Soloprogramm von Karten-Weltmeister Jan Logemann und eine Darbietung mit Zeitungspapier-Zauber von Altmeister Flip.
Wolfgang Sommer hatte gleich einen ganzen Tisch voller Zaubergimmicks aus seiner Sammlung mitgebracht und stellte viele davon kurz und launig vor, von speziellen Daumenspitzen bis zu Zigaretten-Droppern. Darunter befanden sich etliche Kuriosa, etwa doppelte Daumenspitzen für mehr Laderaum und verschiedene Taschenuhr-Attrappen. Wie Sommer erläuterte, wurden früher viele Hilfsmittel als Kunststücke verkauft; der Kunde wusste also gar nicht, was er bekam. Und so entpuppte sich mancher “Salon-Schlager“ etwa nur als schnöde Heftzwecke, wie bei Bartls “Magischem blauen Dunst“. Eingesteckt in das Ende einer Zigarette sollten sich darin heimlich die Kartenwerte eines Spieles spiegeln. Andere Hilfsmittel wurden als Ersatz für Griffe verkauft, waren aber mitunter “so kompliziert, dass man besser gleich den Griff einstudierte“, sagte Sommer schmunzelnd. Kein Wunder, dass viele dieser Hilfsmittel unbenutzt direkt in die Schublade wanderten oder als Sammelobjekt endeten!
Gerhard Max Matheis alias Doctor Marrax zeigte in voller Länge den von ihm und Rainer Schwarz erstellten Dokumentarfilm über Gilbert le Saltimbanque. Der fast 70-jährige belgische Gaukler ist ein Pionier der Straßenunterhaltung und zieht noch heute mit seinem selbst umgebauten Show- und Wohn-Lastwagen über Märkte und Feste, wo er u.a. als menschlicher Automat und Dompteur einer todesmutigen Flohdame auftritt. Der Film erzählt chronologisch Gilberts Leben, von den tristen Anfängen als 13-jähriger Ausreißer in Paris über die Eroberung des Platzes am Centre Pompidou für die Straßenkunst bis in die Gegenwart, unterbrochen durch Einblicke in das Gauklerleben und Würdigungen von Schaustellerkollegen. Auch private Szenen, Anekdoten und Tragödien werden dabei nicht ausgespart. Am Ende ist man froh zu erfahren, dass Gilbert spät im Leben sein neues Glück gefunden und in eine bekannte Hochseilartisten-Familie eingeheiratet hat. Gilbert war bei der Filmvorführung anwesend und sichtlich gerührt über den langen Applaus zu seinem bewegten Leben und künstlerischen Schaffen. Der Film könnte in absehbarer Zeit bei Arte zur Ausstrahlung kommen.
Dr. Rita Bake ist die Gründerin des “Gartens der Frauen“ auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg. In einem eigenen Abschnitt werden dort die Grabsteine bedeutender Frauen nach der Auflassung der Gräber restauriert und dauerhaft bewahrt. Texttafeln halten die Erinnerungen an die Frauen, ihr Leben und ihre Leistungen lebendig. Der Bezug zur Zauberkunst besteht darin, dass hier auch Rosa Bartl ein Erinnerungsstein gewidmet ist. Es handelt sich dabei um einen Zylinder aus schwarzem Basalt mit einem Metalldeckel, der beim Aufklappen den Blick auf ein weißes Kaninchen freigibt. Frau Dr. Bake referierte anschaulich in Wort und Bild über ihr Projekt, für das ihr das Bundesverdienstkreuz verliehen wurde, und sparte auch nicht an humorvollen Spitzen gegen das Patriarchat und die Mühlen der Bürokratie. Wittus Witt setzt sich übrigens seit Jahren dafür ein, dass in Hamburg eine Straße nach Rosa Bartl benannt wird, und hat dafür schon manchen Mitstreiter gewonnen. Dem Vernehmen nach ist der Antrag derzeit in wohlwollender Prüfung.
Buchautorin und Bartl-Enkelin Birgit Bartl-Engelhardt stellte unter dem Titel “Fragiler Zauber im Dritten Reich“ ihr kommendes Werk vor, das sich der Leichtmann-Tochter Charlotte Kroner und ihrer Familie widmet. Zusammen mit ihrem Mann Arthur und Tochter Meta führte diese den „Zauberkönig“ in Berlin, bis die jüdische Familie 1938 zwangsenteignet und das Geschäft der früheren Auszubildenden Regina Schmidt, einer “Arierin“, zugeschanzt wurde. Nur den weiteren Töchtern Erna und Hilde gelang noch die Flucht ins rettende Ausland. Die zauberbegeisterte Hilde trat später erfolgreich unter dem Namen “Hildeen“ in Amerika auf und war im Zweiten Weltkrieg auch in der Unterhaltung von U.S.-Truppen engagiert. Auf das Buch darf man gespannt sein, es wird sich sicher nahtlos in die akribisch recherchierten und detailreich beschriebenen Biografien der Bartls und Leichtmanns einfügen.
Flip Hallema sprach, wie immer detailliert und ein bisschen sprunghaft, über Okito und die Bamberg-Dynastie mit insgesamt sechs Generationen von Zauberern und anderen interessanten Persönlichkeiten. Der bisweilen genannte Jasper Bamberg (1710-1780) gehörte laut Flip jedoch nicht direkt zu dieser Familie. Erster Zauberer war Eliaser Bamberg, der Mann mit Geheimfach in seinem Holzbein. Dessen Vater David kam ursprünglich aus Hattersheim am Main, trug sich aber nur als Händler und Dieb in die Annalen ein. Von Theo Bamberg vermutet Flip, dass dieser sich zu seinem Bühnennamen “Okito“ durch “Okita“ inspirieren ließ, denn so nannte sich bereits Julia Ferret De Vere, die Ehefrau des Zauberhändlers Charles De Vere. Zusammen mit einem Co-Autor arbeitet Flip an einem etwa 1000-seitigen (!) Buch über die Bambergs, das gleich in mehreren Sprachen – auch auf deutsch – erscheinen soll. Auch darauf sind wir gespannt!
Zum Abschluss des ersten Kongresstages präsentierte Wittus Witt Zauberkünstler-Anzeigen aus dem Almanach Internationaler Artistik, der 1947/48 von einem Fritz A. Körke in Nürnberg herausgegeben wurde. Manch (später) bekannte Name findet sich darunter, etwa Joe Andersch, Ralf Bialla, Cartelli, 2 Dinardis, Axel Hellström und Recha. Historisch noch interessanter sind aber die vielen in Vergessenheit geratenen Namen, darunter sicher einige, die niemals bekannt waren oder wurden, aber als “weltberühmte Illusionisten“ nach dem Zweiten Weltkrieg Lohn und Brot suchten. Oder wer weiß mehr über Coc, die 2 Ottorinos oder die 3 Nagis, über Trux und Mäckie, “die Aussenseiter derTäuschungskunst“, den “weltbekannten Zauberkünstler und Illusionisten“ Alfons Menzini aus Bottrop, oder To-Rama, “der Favorit der Zauberkunst, bekannt durch Film, Funk und Presse“, zu dem bisher nicht einmal Wittus weitere Informationen finden konnte?! Die Kongresstüte enthielt dankenswerterweise einen 50-seitigen Nachdruck der Werbeanzeigen dieser mitunter kuriosen menschlichen Fußnoten der Zaubergeschichte.
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Den zweiten Kongresstag eröffnete Henning Köhlert mit einem Bildvortrag über das Zaubern auf See, genauer auf Frachtschiffen. Auch mit diesen lässt sich heute komfortabel, wenn auch nicht gerade billig die Welt erkunden. Köhlert hat seit seiner Pensionierung zahlreiche solcher Fahrten über die Weltmeere absolviert und dabei immer auch impromptu für die Crew oder die wenigen anderen Passagiere gezaubert. Während in seinen bisherigen Büchern die Reisen im Vordergrund stehen, geht es in seinem neuen Werk primär um das situative Zaubern auf See. Es soll in Kürze im sic!-Verlag erscheinen.
Hans-Werner Bäumer widmet sich seit 30 Jahren Zauberkünstlern, die in Zirkusmanegen auftraten und ist seit unglaublichen 60 Jahren in der Welt der Zirkusfreunde aktiv. Hunderte von Programmheften und Jahrzehnte der “Circus Zeitung“ und anderer Fachblätter hat er akribisch durchforstet, um immer neue Zauberer zu identifizieren, die sich den speziellen tricktechnischen und präsentatorischen Herausforderungen der Rundmanege gestellt haben. Häufige Probleme dabei: die Nennung von Künstlernamen, aber nicht der bürgerlichen Namen, und uneinheitliche Schreibweisen, etwa bei russischen Künstlern. Dennoch konnten so bisher etwa 180 Zirkus-Zauberer von Bäumer zusammengetragen werden. Wittus Witt hat diese in einer schönen Broschüre für die Kongressteilnehmer aufbereitet.
Holger Steigerwald schloss eine weitere biografische Lücke und stellte Leben, Tourdaten und Kunststücke von Muhamed Ismael (auch Mohamed Ismail) vor, der wohl 1832/33 in Teheran geboren wurde und später über Russland nach Europa kam. Gastspiele des angekündigten „Hofzauberers des Schahs von Persien“ in Europa sind bisher von 1862 bis Juni 1866 nachgewiesen, danach soll er den Orient bereist haben. 1871 starb er plötzlich in Russland an der Cholera, worauf sein Schwager und Gehilfe Robert Lenz sofort die Schau übernahm und weiter durch Russland reiste, wie Steigerwald berichtete. Neben üblichen Experimenten mit Apparaten zeigte Ismael in lustigem Kauderwelsch-Deutsch etwa “Die schnelle unerklärliche Verwandlung eines Herrn in eine Dame“, eine Enthauptungsillusion, “Der Mann als Henne“ und eine Version des Sand-Tricks – angeblich ein Original seines Vaters -, bei der mehrfach gefärbte, trockene Asche aus einem angerührten Aschebrei hervorgebracht wurde. Wittus Witt konnte aus seiner großen Sammlung ein eindrucksvolles Ismail-Plakat von 1870 zum Vortrag beisteuern.
Dr. Alex Romanoff ist ein junger promovierter Kunsthistoriker, Zauberkünstler und erfolgreicher YouTuber (Kanal: Art of Impossible) der sich in seinen meist zehnminütigen Videos bedeutenden Personen und Themen der Zauberhistorie widmet. In seinem Vortrag gab er interessante Einblicke in seine Arbeitsweise und den großen Aufwand von bis zu 40 Stunden für ein flott geschnittenes und gut bebildertes Video. Außerdem erläuterte er, warum er es für spannend und wichtig hält, aus der Zaubergeschichte zu berichten und zu lernen. Als Gründe führte Romanoff etwa das Gemeinschaftsgefühl unter Zauberern, Respekt vor der Magie als Kunstform und die bewusste Verantwortung an, dass man bei jeder Vorführung in einer großen Tradition stehe, was sicher auch „ein bisschen Druck“ bedeute.
Mit einem Empfang in der Galerie-W klang das 29. Zauberhistoriker-Treffen aus, wo Wittus Witt seine neue Ausstellung “Hamburg mein Zauber“ präsentierte, die seine jüngste Buchveröffentlichung über die Zauberstadt Hamburg begleitet. Ähnliche Bände über München und Berlin sind übrigens schon in Vorbereitung.
Ich selbst hatte am ersten Tag einen Teil meiner Analyse zum ikonischen Gemälde “Der Gaukler“ von Hieronymus Bosch zum Programm beisteuern dürfen, in der ich u.a. die strenge geometrische Komposition des Bildes untersuchte und gestalterische Indizien für die These identifizierte, dass Gaukler und Dieb nicht nur Komplizen, sondern womöglich sogar Brüder sind.
Das ursprünglich schon für 2020 in Frankfurt geplante und wegen Corona mehrfach verschobene und letztlich abgesagte Historiker-Treffen soll nun 2022 an der Reihe sein, organisiert wiederum von Andreas Fleckenstein. Wir freuen uns schon auf ein Wiedersehen am Main, verbunden mit einem großen Dankeschön an Wittus Witt für die spontane Kongress-Organisation in Hamburg, die mehr als nur ein Ersatz war, und für seine Gastfreundschaft!
Nach einer schöpferischen (Sommer-)Pause und einem anderen, nun abgeschlossenen Zauberprojekt melde ich mich zurück. – Die kommenden Wochen und Monate stehen ganz im Zeichen der Zauberhistorie, mit spannenden Buchveröffentlichungen und Veranstaltungen!
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Ricky Jay steht posthum gleich zweimal im Mittelpunkt unseres Interesses. Da wäre zunächst einmal die gerade vom Conjuring Arts Research Center (CARC) angekündigte Herausgabe eines Prachtbandes mit dem Titel Exemplars from the Ricky Jay Collection. Auf 350 Seiten zeigen hunderte Fotos ausgewählte Stücke aus Jays Sammlung. Zudem gibt es Beiträge von David Mamet und Steve Martin. Das Werk soll ab Mitte Oktober in den Versand gehen, der Preis plus Versand beträgt 139 Dollar in den USA und 185 Dollar für den Rest der Welt.
Quelle: CARC
Außerdem kommt die geradezu legendäre Zaubersammlung von Jay am 27. und 28. Oktober 2021 bei Sotheby’s in New York unter den Hammer, darunter über 460 Drucke. Ein Online-Katalog soll demnächst zur Verfügung stehen.
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Um 28 bahnbrechende Zauberkünstler und bedeutende Artefakte aus der Sammlung von David Copperfield geht es in der ebenfalls angekündigten Buchveröffentlichung David Copperfield’s History of Magic (Mitarbeit: Richard Wiseman, David Britland, Homer Liwag). Das Werk erscheint am 26. Oktober bei Simon&Schuster und kann bereits bei Amazon und Barnes&Noble vorbestellt werden. Ärgerlich für Sammler und Interessenten außerhalb der USA: Signierte Exemplare und eine Barnes&Noble-Sonderausgabe mit einem Zusatzkapitel über Orson Welles können offenbar nur innerhalb der USA geordert werden.
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Magic Christian informiert im Namen des Magischen Klub Wien über die bevorstehende Gründung eines Europäischen Instituts für Geschichte der Zauberkunst. Die Gründungssitzung soll am 2. Oktober in Wien stattfinden. Interessenten sind herzlich dazu eingeladen. “Der Sinn des Instituts erstreckt sich in der Beschäftigung mit Sammlungen, der Erforschung der Geschichte der Zauberkunst und die Möglichkeit mit universitären Einrichtungen und Bibliotheken enger zusammenzuarbeiten”, schreibt Magic Christian. “Außerdem sollen die Bestrebungen, Zauberkunst als Kunstform wie Musik, Gesang und Schauspielerei und nicht als Gewerbe (siehe Finanz in Österreich) in der Öffentlichkeit und Politik zu etablieren, zügig vorangetrieben werden.”
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Vom 28. bis 31. Oktober soll nun das 2020 coronabedingt ausgefallene 29. Sammler- und Chronistentreffen in Frankfurt über die Bühne gehen, wie Andreas Fleckenstein im Sommer mitteilte.
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Die Stiftung Zauberkunst schließlich lädt Mitglieder und Interessenten am 20. November zu einem Arbeitstreffen über aktuelle und künftige Projekte der Stiftung ein.
History has her own ways of creating, reshuffling, and reevaluating facts. In January 1964, Helmut Schreiber/Kalanag, who had passed on December 24th, 1963, was mourned, hailed, and fondly remembered on the cover of Genii magazine and within its pages (and rightfully so).
Fast forward 57 years: The latest issue of Genii reprints the same cover photo, but this time Kalanag is stamped with a blood-red Nazi swastika across his face. A 37-page story presents selected chapters and unmasking photographs in Nazi company from Malte Herwig‘s detailed Kalanag biography, which was published in German a few weeks ago.
Genii covers from 1964 and 2021
The cover’s subline, “Hitler’s Magician,” feels somewhat ambiguous to me, though. On the one hand, it clearly describes what Kalanag strived for and how he wanted to be perceived at the time: as the Third Reich’s leading and undisputed magician and magic officer, who was on friendly, powerful terms with the Führer and his henchmen. On the other hand, it falsely suggests permanent, personal ties of Schreiber and Hitler, maybe even the status of a court jester or a gray eminence. Among others, the Führer had his deputy, his spokesperson, and his architect; he certainly never had ‘his” magician.
I feel that neither an “all black” nor an “all white” approach will do justice to the man who was both a great showman and a great egotist and opportunist in times of greatest turmoil. Malte Herwig, an Oxford-trained historian, appropriately avoided this ideological trap in his mostly descriptive, balanced, and heavily footnoted biography. Thus, a red swastika pin on Kalanag’s lapel may have been a better and more subtle cover choice.
You may also want to check out Richard Hatch‘s four-page, in-depth review of Malte’s book in the latest issue of Marco Pusterla‘s fine little history journal, Ye Olde Magic Mag.
Wittus Witt hat soeben den fünften Band seiner wunderschönen Buchreihe vorgelegt. Die aktuelle Ausgabe ist eher dokumentarisch als erforschend-inspirierend ausgefallen und enthält auf 156 Seiten die folgenden Beiträge:
eine Würdigung von Dieter Michel-Argola (1936-2018) mit Beiträgen von Marc Michel, Oguz Engin und Frank Musilinski sowie zahlreichen Memorabilien, u.a. Briefen von Alois Kassner (Diesen Beiträgen hätte allerdings ein Korrekturleser gut getan.)
eine Fortsetzung der akribischen bibliografischen Erfassung alter Zauberkataloge durch Dr. Steffen Taut, diesmal mit den Horster-Katalogen von 1920 bis 1959
die Buchstaben D bis F aus dem Künstlerarchiv von Jochen Zmeck.
Ergänzt wird der Band wieder durch eine Reihe schöner Dreingaben, darunter eine nachgedruckte Autogrammkarte von Argola sowie eine Horster-Preisliste von 1925 als Faksimile.
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Zeitgleich kündigt Wittus Witt sein neuestes Werk an, eine umfassende und reich bebilderte Chronik der Zauberstadt Hamburg. Beigelegt sind eine DVD mit Mitschnitten Hamburger Zauberer, ein Kalanag-Programmheft im Faksimile sowie ein Nachdruck der ersten Zauberzeitschrift von 1897. Das Buch erscheint im Juni 2021 zum Preis von 47,50 Euro.
“Kalanags Leben ist eine Parabel über die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts”
Nach sieben Jahren Arbeit erscheint morgen Malte Herwigs umfassende Biografie Der große Kalanag im Verlag Penguin Random House mit einer Startauflage von 10.000 Exemplaren. Auf nun 480 Seiten – zunächst waren “nur” 340 angekündigt – beschreibt und durchleuchtet der promovierte Literaturwissenschaftler, Historiker, Autor und Journalist das trick- und wendungsreiche Leben von Helmut Schreiber (1903-1963), jenem umtriebigen Zauberamateur, der im Dritten Reich zu einem bedeutenden Kulturfunktionär aufstieg und dabei stets die Nähe von Nazi-Größen bis hin zu Adolf Hitler persönlich suchte und auch fand. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs, zweifelhaftem Entnazifizierungsverfahren und Berufsverbot als Filmschaffender erfand er sich ebenso erfolgreich wie mysteriös neu als Illusionist “Kalanag”, der fortan mit einer magisch-musikalischen Revue von atemberaubender Größe die Welt bereiste und seine Vergangenheit verschwinden ließ.
Malte Herwig ist tief in Archive und Quellen eingestiegen, wie nicht nur knapp 50 Seiten mit Fußnoten im Buch belegen, und hat zahlreiche Zeitzeugen aufgespürt. Im Interview spricht er über seinen Zugang zu Helmut Schreiber-Kalanag, die vielfältige Unterstützung durch die Zauberszene und seine größten Entdeckungen.
Bild: (c) Christina Körte
Malte, wann und wo ist dir zum ersten Mal die Person Helmut Schreiber-Kalanag begegnet oder ins Auge gefallen?
Vor zehn Jahren stieß ich im Internet auf den Magischen Zirkel in Hamburg und dachte mir: „Magischer Zirkel“ – das klingt so schön verschwiegen und mysteriös. Ich habe Thomas Gundlach, den 1. Vorsitzenden des Hamburger Ortszirkels, angemailt und gefragt, ob ich mal vorbeischauen dürfte. Thomas hat sofort geantwortet und mich zu einer der öffentlichen Vorführungen ins Magiculum eingeladen. In der Bar dort bemerkte ich das Foto eines Mannes an der Wand, der ein bisschen wie Heinz Erhardt aussah, und wurde gleich aufgeklärt, das sei der berühmte Kalanag. Ich hatte den Namen noch nie gehört und habe dann noch in der gleichen Nacht angefangen mit der Recherche. The rest is history.
Was hat dich denn so besonders an Schreiber oder seiner Lebensgeschichte gereizt, um gleich seine Biografie zu verfassen?
Ich bin Historiker und habe mich immer wieder mit der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts beschäftigt, weil ihre Folgen noch heute spürbar sind. Aber ich komme aus der Kunst, der Literatur, dem Feuilleton. Kalanag fasziniert mich, weil er nicht nur ein interessanter Künstler war, sondern auch eine ungeheuer spannende politische Biographie hat. Er hat schon im Ersten Weltkrieg als Dreizehnjähriger im Lazarett gezaubert, die wilden Zwanziger in Berlin erlebt, im Dritten Reich Karriere gemacht und ist nach dem Krieg als Zauberkünstler aus Wirtschaftswunderdeutschland weltberühmt geworden. Kalanags Leben ist eine Parabel über die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts. Er ist der Zauberer der Stunde Null – vielleicht der größten Illusion überhaupt.
Der Jungzauberer Helmut Schreiber (Bild: Archiv Stiftung Zauberkunst)
Spielte es dabei für dich eine große Rolle, dass er Zauberkünstler und -funktionär war, oder hätte er bei ähnlicher deutscher Vita zum Beispiel auch Unternehmer, Dirigent oder Beamter sein können?
Ich muss ein Geständnis machen: Für die 500-Seiten-Biographie eines Abteilungsleiters hätte ich nie die nötige Geduld. Ich habe sieben Jahre an diesem Buch gearbeitet. Da will man ja nicht nur das Publikum gut unterhalten, sondern auch sich selbst. Im Übrigen glaube ich, dass die Begeisterung, die man selbst bei der Arbeit spürt, auf andere überspringt. Das kann man nicht künstlich erzeugen oder einfach behaupten. Es muss authentisch sein. Für mich war es ein Abenteuer, und das soll es auch für meine Leserinnen und Leser sein. Deshalb auch das szenische Erzählen – es hat in der angelsächsischen Biographik eine lange Tradition, zum Beispiel bei Claire Tomalin und A.N. Wilson, und hat nichts mit Fiktion zu tun, auch wenn es sich literarischer Hilfsmittel bedient.
Was war dann dein konkreter Einstieg in sein Leben, welche Quellen hast du dir zuerst erschlossen?
Ich habe als ersten Michael Holderried besucht, und er hat mir seine Scheune aufgeschlossen, in der diese wunderbaren originalen Kalanag-Illusionen standen. Da ist dem Reporter in mir gleich das Herz aufgegangen, ich liebe solche Recherchen, die auf Dachböden und in Scheunen führen, und Michael war ein wunderbarer erster Cicerone ins Reich von Kalanag. Dann kam die Stiftung Zauberkunst mit dem Kalanag-Nachlass, dann Wittus Witt mit seinem umfangreichen Zauberwissen. Auch mit Richard Hatch und Bernd Heller, deren frühere Recherchen zu Kalanag wegweisend waren, habe ich mich oft ausgetauscht. Magic Christian in Wien und Rico Leitner in Zürich haben mir mit ihrem Wissen über Kalanags Wirken in Österreich und der Schweiz wertvolle Unterstützung geleistet. Ich habe in all diesen Jahren als Außenstehender eine Großzügigkeit und Hilfsbereitschaft aus Zauberkreisen erfahren, die ihresgleichen sucht.
Das ist schön zu hören. Wie hilfreich waren für dich speziell der Kontakt zur und die Quellen der Stiftung Zauberkunst von Michael Sondermeyer und Uwe Schenk?
Mir wurde schnell klar, dass die beiden auf einem Schatz sitzen mit dem Kalanag-Nachlass. Als ich dann das erste Mal nach Nottuln-Appelhülsen kam, war ich überwältigt: Von der Hilfsbereitschaft und Kenntnis der beiden, von der Fülle des Kalanag-Materials und von der großartigen Sammlung und Bibliothek, die Michael und Uwe dort über Jahrzehnte aufgebaut haben. Ich war dann über die Jahre immer wieder dort und bin davon überzeugt: Dass mitten in einem grauen Industriezentrum am Bahnsteig in der westfälischen Provinz so etwas existiert, grenzt wirklich an Magie. Dass die beiden das jetzt mit der Gründung der „Stiftung Zauberkunst“ für zukünftige Generationen bewahren, ist jede Unterstützung wert.
Du hast auch früh versucht, noch lebende Zeitzeugen – etwa ehemalige Tänzerinnen der Kalanag-Revue – ausfindig zu machen. Wie erfolgreich warst du dabei?
Das war der schwierigste Teil meiner Recherchen. Aber als alter Reporter habe ich ein bisschen Übung darin, Menschen aufzuspüren und wurde auch aus Zauberkreisen sehr unterstützt bei der Kontaktaufnahme. Die Gespräche mit ehemaligen Mitarbeiterinnen wie Fritzi, Gisela, Gitta, Heidi, Heike, Lilo und Ursula, mit Zeitzeugen wie David Berglas, Paul Potassy, Siegfried und vielen weiteren gehören zu den schönsten Erfahrungen meiner Arbeit. Besonders wichtig war auch die Begegnung mit seinen beiden Töchtern, Brigitte und Brigitte. Deshalb habe ich auch nie locker gelassen und würde bis ans Ende der Welt gehen, um mit interessanten Menschen zu sprechen.
Eine doppelte Brigitte? Bitte erzähle mir mehr von den beiden!
Ich bin wahrscheinlich der einzige, der beide Töchter kennengelernt hat. Diese Begegnungen gehören mit zu dem Bewegendsten, was ich bei der Recherche erlebt habe. Die ältere Brigitte war bereits über neunzig, als ich sie traf, aber was für eine lebhafte und besondere Frau! Die jüngere Brigitte habe ich kurz vor Schluss noch gefunden, obwohl mir immer wieder erzählt wurde, sie sei längst gestorben. Man darf eben nie aufgeben. Von beiden Treffen erzähle ich ausführlich im Buch.
Kalanags Ehefrau und Partnerin Gloria de Vos mit Tochter Brigitte (Bild: Archiv Stiftung Zauberkunst)
Unglaublich… Hast du etwa auch noch Neuigkeiten zum Verbleib des Nazi-Goldes und Schreibers Rolle dabei?
Hätte ich das Nazi-Gold gefunden, dann würde ich dieses Interview jetzt von meinem Anwesen auf den Seychellen aus geben oder wenigsten von den Philippinen wie der alte Paul Potassy, der bei unseren Skype-Gesprächen zwischendurch Goldtaler aus dem Mund spuckte. Tatsächlich habe ich nach jahrelanger Recherche detaillierte Informationen über Kalanags Konten und sogar über die mysteriösen Schlüssel entdeckt, die Gloria nach seinem Tod fand und die ich ursprünglich für eine reine Erfindung von Punx hielt. Ich lege diese Informationen im Buch offen: Schatzjäger in spe können sie gerne als Karte nutzen und weitermachen.
Gibt es ein Leitmotiv deiner Biografie, vielleicht einen Satz, der Helmut Schreibers illusionsreiches Wesen als Mensch und Magier aus deiner Sicht am besten beschreibt?
„Simsalabim – Da bin ich wieder.“ Das ist die Zauberformel, mit der Kalanag sich und sein Leben neu erfunden hat. Das Simsalabim, das er von Dante übernommen hat, gehört genauso dazu wie das „Da bin ich wieder“: Er war ein Stehaufmann, ein Comeback-Kid und auch ein Karrierist. Mich hat von Anfang an die Frage interessiert, wie Helmut Schreiber-Kalanag sein Talent als Zauberkünstler im wirklichen Leben genutzt hat. Ich finde den Begriff Täuschungskünstler sehr treffend. Der Zauberkünstler Kalanag hat auf der Bühne sein Publikum getäuscht – der Mensch Helmut Schreiber im zivilen Leben die Alliierten, die Nazis und sogar die Menschen, die ihm am nächsten standen, also Freunde und Familie. Und das hat er so geschickt gemacht, dass die meisten, allerdings nicht alle, sich sogar gerne täuschen ließen – das ist wahre Zauber-Kunst!
Die Schreibers zu Gast bei Adolf Hitler auf dem Obersalzberg (Bild: Bildarchiv der National Archives at College Park, Maryland, Foto: Heinrich Hoffmann)
Dein Buch erscheint im Penguin Verlag für ein breites Publikum. Welche Schmankerl kannst du den Zauberern unter deinen Lesern versprechen?
Einblicke in seine Zaubernotizbücher (auch im Bildteil), Blicke hinter die Kulissen und vieles mehr. Ich habe im Nachlass wirklich aus dem Vollen schöpfen können. Außerdem zeige ich, mit welchen Mitteln dieser Junge aus Schwaben es geschafft hat, so eine beeindruckende Weltkarriere hinzulegen. Davon kann man heute noch lernen, im Guten wie im Schlechten. Eine spannende Geschichte ist auch das Duell der Magier: Ich erzähle zum ersten Mal ausführlich von der erbitterten Fehde zwischen Kalanag und Marvelli, die im Dritten Reich und danach mit allen Mitteln ausgetragen wurde.
Auch ein dunkles Kapitel… Was ist denn für dich deine allergrößte Entdeckung oder Neubewertung im Leben Kalanags?
Seine Persönlichkeit. Der Mensch Helmut Schreiber ist ja vollkommen hinter dem Zauberkünstler Kalanag mit seinen flotten Sprüchen und der atemberaubenden Tempo-Magie verschwunden. Ich bin überzeugt davon, dass er das so gewollt hat. Er selbst, sein Charakter, sein Innerstes, sollte geheim bleiben. Ich bin ihm dennoch sehr nahe gekommen, vor allem in den Gesprächen mit seinen beiden Töchtern.
Dieses Buch ist kein Roman, sondern eine wahre Geschichte. Für einen Roman wäre Kalanags Leben zu unglaublich. (M.H., Seite 420)
Und wieviel Wahrheit oder Illusion steckt nach deinen Recherchen in Schreibers selbst verfassten „Lebenserinnerungen“?
Kalanag hat eine Handvoll Körnchen Wahrheit genommen und sie dann in einer ganz großen Büchse voll Erfindungen geschüttelt. Ich habe ihm erstmal gar nichts geglaubt, nach Belegen gesucht und seine Geschichten auf ihre Plausibilität geprüft. Ich zeige im Buch auch, wie er sich gezielt stilisiert – und zwar in der literarischen Tradition eines Robert-Houdin und anderer berühmter Vorgänger. Kalanags Memoiren sind, wie es sich für eine ordentlichen Zauberkünstler gehört, Teil einer großen Illusion.
Immer im Mittelpunkt: Kalanag mit seinen Mystery-Girls (Bild: Archiv Stiftung Zauberkunst)
Hattest du eigentlich schon früher Berührungspunkte zur Zauberkunst? Und hat sich deine Sicht auf sie womöglich durch dein Buchprojekt verändert?
Ich habe als Teenager ein paar Zauberbücher gelesen und einen Zauberkasten gehabt. Halbwegs stolz bin ich darauf, dass ich mir damals immerhin die Drehkarte beigebracht habe. Aber für mich waren das nur Tricks, ich hatte noch kein Gespür für die Kunst. Heute fehlt mir die Fingerfertigkeit, aber nach sieben Jahren mit Kalanag und vielen interessanten Begegnungen mit Zauberkünstlern und -künstlerinnen habe ich enormen Respekt und Wertschätzung für die Kunst des Zauberns, ihre Traditionen und Werte. Ich glaube, das scheint auch in meinem Buch durch, das nicht nur vom „großen Kalanag“ erzählt, sondern auch von der Faszination der Zauberkunst.
Letzte Frage: Ist womöglich auch schon eine englische Ausgabe deines Buches angedacht?
Mein Verlag Penguin Random House bietet aktuell die weltweiten Rechte für das Buch an. Die abenteuerliche Geschichte des Zauberkünstler Kalanag und seiner Zeit ist ja nicht nur für ein deutsches Publikum interessant. Kalanag hat vor Hitler gezaubert und dann – im wahrsten Sinne des Wortes – die Welt erobert. Es ist eine Geschichte voller Erfolge und Rückschläge, eine Geschichte über Wahrheit, Lüge und Verrat und darüber, warum wir alle uns manchmal bereitwillig täuschen lassen. Kalanag ist Stoff für Hollywood.
Besten Dank für das Gespräch, Malte, und viel Erfolg mit deinem Buch!
(Interview: Jan Isenbart)
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Nein, Helmut Schreiber log nicht. Dafür war er viel zu raffiniert. Er erweckte Anschein, machte vor, redete ein, suggerierte, manipulierte und verwirrte die Tatsachen, bis man von selbst auf ganz andere kam. Überhaupt, diese Liebe zur Wahrheit. Philosophen hatten einfach keine Fantasie. Für den Zauberkünstler Helmut Schreiber war die Welt alles, was der Fall sein könnte. Die Wirklichkeit hatte viele Facetten, am Ende war es eine Frage der Perspektive, nicht wahr? Lügen tut nur, wer sich festlegt. (M.H., Seite 44)
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Hier geht es zu Malte Herwigs Website. Bei Twitter und Instagram findet man ihn unter @malteherwig.
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Aus dem Waschzettel des Verlages zum Buch:
Das Buch kann neben dem regulären Buchhandel auch über den Zauberfachhandel oder die Stiftung Zauberkunst bezogen werden.
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Der Trailer zum Buch:
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TV-Doku: „Verzaubert und verdrängt – die Karriere des Magiers Kalanag“
Passenderweise zeigt Das Erste am Abend der Buchveröffentlichung (Montag, 22. März 2021, 23:35 Uhr) eine 45-minütige TV-Dokumentation über Helmut Schreiber-Kalanag. „Verzaubert und verdrängt – die Karriere des Magiers Kalanag“ ist ein Film von Oliver Schwehm (Lunabeach TV und Media GmbH) im Auftrag des SWR. Zu Wort kommen darin neben Malte Herwig auch der Filmhistoriker und Autor Rolf Aurich sowie Liselotte Littobarski, die letzte Sekretärin Kalanags. Sprecher ist der Schauspieler Ben Becker. Nach der Ausstrahlung wird die Dokumentation ein Jahr lang in der ARD Mediathek abrufbar sein.
Mit einer Truppe von bis zu 80 Mitwirkenden bereiste Kalanag die Welt (Bild: SWR/Stiftung Zauberkunst)
I feel happy and honored because my analysis of the relationship between the juggler and the thief in Bosch’s famous painting “The Juggler” has just been published in Marco Pusterla‘s fine journal, Ye Olde Magic Mag! If you are not a subscriber yet, but interested in the field of magic history and collecting, you should check it out; also, if you are just curious to find out why I believe that the juggler and the thief are actually brothers in deceit! The magazine is published quarterly, both in print and digital, and Marco does a great job in researching and compiling scholarly articles, reviews of books and magic auctions, and other interesting bits.
To warm you up for the many layers of trickery in Bosch’s masterpiece, here’s a little game of seek and find: Can you spot at least 15 mistakes in my manipulated mock version of the original?
Original:
Forgery:
Look closely – and don’t take anything for granted! (Just like in real life.) I will post the solution here in a couple of days, so please call again. Have fun!
Mal abgesehen von den zahlreichen magischen Zoom-Shows und Livestreams, die inzwischen angeboten werden, gibt es auch noch Neues aus der klassisch-analogen Medienwelt zu vermelden:
Für den 22. März ist nun die Veröffentlichung der schon länger erwarteten Kalanag-Biografie von Malte Herwig angekündigt. Der große Kalanag: Wie Hitlers Zauberer die Vergangenheit verschwinden ließ und die Welt eroberte umfasst stolze 480 Seiten und erscheint im Penguin Verlag.
Ich konnte in den letzten Jahren bei zwei Anlässen mit Malte über Facetten in Kalanags (illusions)reichem Leben sprechen und bin schon sehr gespannt auf das fertige Werk!
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Wer die Zeit bis dahin themennah mit spannender Lektüre nutzen möchte, könnte sich zum Beispiel der deutschen Ausgabe von Nazi-Gold von Sayer/Botting widmen, die nach jahrelanger Ankündigung nun endlich im FinanzBuch Verlag erschienen ist. Es handelt sich hierbei um die Geschichte des weithin ungelösten Rätsels der bei Kriegsende verschwundenen Reichsbank-Millionen. Und wer es noch nicht wusste: In dieser Geschichte spielt Helmut Schreiber-Kalanag mindestens eine interessante Nebenrolle…
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Farid bekommt nach drei Jahren Pause eine neue Staffel seines Formates “Farid – Magic Unplugged” beim Sender SKY, wie der Mediendienst DWDL kurz vor Weihnachten berichtete. Ab dem 1. März werden immer montags um 20:15 Uhr Doppelfolgen zu sehen sein. Als staunende Gäste dabei sind u.a. Boris Becker, Lothar Matthäus, Felix Neureuther und Nico Rosberg.
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Die Gerüchte halten sich schon länger, nun scheint aber tatsächlich ein magisches Houdini-Musical am Broadway langsam Gestalt anzunehmen. Auf der entsprechenden Webseite gibt es jetzt erste Informationen und Skizzen zu sehen. Die Show verspricht etwa 20 verschiedene Großillusionen – wohl mehr als Houdini jemals in seinem Leben vorgeführt hat…
The second part of Rüdiger Deutsch‘s fine and unique collection will be auctioned off by Potter&Potter on October 31. Again, there is a fine catalogue of 100+ pages available than can be downloaded for free here.
A shame to see this collection go and be dispersed all over the magic world, but that’s just the way it is…
Wittus Witt hat soeben die vierte Ausgabe seines A-B-C der Taschenspieler-Kunst veröffentlicht. Das Buch enthält auf 156 Seiten die folgenden Beiträge:
Olaf Güthling über die jährlichen “Tenyo plus Eins”-Tricks für Sammler
Jan Isenbart mit einer Detailanalyse des ikonischen Gemäldes “Der Gaukler” von (?) Hieronymus Bosch
Peter Mika über Leben und Karriere des Semiprofis Hans-Georg Boginski alias Mister Bogo
Dr. Steffen Taut über die frühen Zauberkataloge und Listen von Willmann und Horster und ihre historische Einordnung (Teil 1)
Einträge unter dem Buchstaben “C” aus Jochen Zmecks Zauberarchiv
Besonders üppig fallen diesmal die Beilagen zum Buch aus: Neben einem Poster mit einer Übersicht der genannten Zauberkataloge und einer Autogrammkarte von Mister Bogo liegen sowohl eine Postkarte als auch ein auf Holz aufgezogener (!) Druck des Gemäldes “Der Gaukler” bei – eine tolle Idee!
Hier gibt es einen kurzen Video-Einblick in das neue Werk: